Großer Erfolg für Leuphana Gleichstellungskonzept

12.03.2024 Lüneburg/Bonn. Für ihr Gleichstellungskonzept wurde die Leuphana Universität Lüneburg jetzt mit der Aufnahme in das Professorinnenprogramm 2030 belohnt. Bundesweit hatten sich insgesamt 108 Hochschulen an dem Verfahren beteiligt. Das Programm ist das zentrale Instrument von Bund und Ländern, um die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, federführend ist die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK). Die Förderung unterstützt finanziell die Gleichstellungsbemühungen an ausgewählten Hochschulen.

Schwerpunkte des Lüneburger Konzeptes sind die Förderung von Wissenschaftlerinnen und die Weiterentwicklung der Wissenschaftskultur zu mehr Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit. Die Aufnahme in das Programm  bedeutet eine bundesweite Anerkennung für die Arbeit des Gleichstellungsbüros und die Gleichstellungsbeauftragte an der Leuphana. Unter anderem besteht nun die Möglichkeit, für bis zu drei neue Professorinnenstellen eine Förderung zu beantragen und die Gleichstellungsarbeit mit weiteren Maßnahmen zu unterfüttern.

Obwohl der Anteil von Professorinnen an Hochschulen im Zeitraum von 2011 bis 2021 kontinuierlich von 19,9 Prozent auf 27,2 Prozent angestiegen ist, besteht weiterhin dringender Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Geschlechterparität. So lautet das Ergebnis einer Analyse der GWK. An der Leuphana liegt diese Quote mit 36 Prozent klar über dem bundesweiten Durchschnitt. Mit dem neuen Gleichstellungskonzept soll jetzt die Chancengleichheit an der Leuphana aber noch weiter verbessert werden.

Konkret geht es in dem Lüneburger Konzept unter anderem darum, mehr Geschlechtersensibilität in Stellenbesetzungs- und Berufungsverfahren zu erreichen, die Gleichstellungsarbeit insbesondere in der Gruppe der Wissenschaftlerinnen während der Qualifizierung zu stärken und das geschlechterbezogene Monitoring und Controlling weiterzuentwickeln. Der Professorinnenanteil für unbefristete Professuren soll auf 40 Prozent gesteigert werden; außerdem sollen auch mehr Frauen in die Leitungspositionen der Fakultäten gelangen.

Den ausgewählten Hochschulen stehen finanzielle Mittel in Aussicht, mit denen die Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen weiter verbessert werden sollen. Die geförderten Professorinnenstellen könnten nun bis zu fünf Jahre lang von Bund und Land finanziert werden. Die Summe dieser Anschubfinanzierung beläuft sich auf bis zu 150.000 Euro pro Berufung und Jahr.

Die Leuphana hat bisher an allen Programmausschreibungen des Professorinnenprogramms erfolgreich teilgenommen. Es ist der Universität gelungen, kontinuierlich Frauen auf Professuren zu berufen, sodass über die Jahre 2010 bis 2022 neun Regelberufungen und eine Vorgriffsprofessur gefördert werden konnten.


Hintergrund:
In der aktuell vierten Phase des seit 2008 laufenden Professorinnenprogramms stellen Bund und Länder bis 2030 insgesamt 320 Millionen Euro zur Verfügung, um die Anzahl der Professorinnen in Deutschland zu erhöhen und durch spezifische Maßnahmen die Gleichstellungsstrukturen an Hochschulen zu stärken. Bereits in den ersten drei Förderphasen war Niedersachsen überdurchschnittlich erfolgreich: von bislang 845 geförderten Professorinnen lehren und forschen 110 an den Hochschulen des Landes.